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Beziehungen zu Deutschland

Artikel

Stand: September 2022

Politische Beziehungen

Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien sind traditionell eng und freundschaftlich. Sie finden ihre Grundlage im „Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa“ vom 21. April 1992. Anlässlich des 30. Jahrestags des Freundschaftsvertrags haben beide Außenminister in einer Gemeinsamen Erklärung die Bedeutung der engen bilateralen Beziehungen und privilegierten Partnerschaft in der EU und NATO erneut unterstreichen. Bei der Vorbereitung auf den Beitritt zur EU und der Integration Rumäniens in die EU hat Deutschland umfangreiche Unterstützung geleistet. Beide Länder arbeiten auch im Rahmen der NATO, der Vereinten Nationen, der OSZE, des Europarates und im Rahmen regionaler EU-Initiativen wie der Donauraumstrategie und der Östlichen Partnerschaft zusammen.

Zwischen Deutschland und Rumänien besteht ein kontinuierlicher politischer Besuchsaustausch. Bundespräsident Steinmeier besuchte am 4. Mai 2022 Bukarest und wurde u.a. von Staatspräsident Iohannis und Premierminister Ciucă empfangen. Auch Bundesratspräsident Ramelow (Mai 2022) und Bundesaußenministerin Baerbock (Juli 2022) sowie weitere Bundesminister waren in diesem Jahr zu Besuch in Rumänien. Staatspräsident Iohannis besuchte zuletzt im Oktober 2021 Deutschland, zudem finden regelmäßig Besuche auf Ministerebene statt.

Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere wechselseitige Besuche nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Landesebene.

Wirtschaftsbeziehungen

Deutschland ist seit Jahren Rumäniens größter Handelspartner (20% des Gesamtvolumens). Dabei ist die Bilanz traditionell ausgeglichen. Zuletzt (2021) standen Importen von 18,3 Mrd Euro Exporte in Höhe von 14,8 Mrd. Euro gegenüber. Aus Sicht DEU liegt ROU auf Platz 19 der Handelspartner.

Auch ist Deutschland mit einem Anteil von 15% der ausländischen Direktinvestitionen (nach Herkunftslandprinzip) größter Investor in Rumänien (gefolgt von Österreich, Frankreich und Italien).

Rund 7.500 deutsche Unternehmen sind am Markt aktiv, formal sind etwa 24.000 Unternehmen mit deutscher Beteiligung am gezeichneten Kapital registriert.

Deutsche Unternehmen gehören zu den größten privaten Arbeitgebern in Rumänien und beschäftigen insgesamt fast eine Viertelmillion Menschen.

Die deutschen Wirtschaftsaktivitäten in Rumänien sind divers, in fast jeder Branche gibt es deutsche Marktteilnehmer. Der Schwerpunkt der deutschen Investitionen liegt im Bereich der KfZ-Zulieferbranche, aber auch Dienstleistungsunternehmen und große Einzelhandelsketten leisten einen wesentlichen Beitrag zum rumänischen BIP. Deutsche Unternehmen investieren auch zunehmend in Forschung und Entwicklung.

Die am 5. September 2002 eröffnete Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer (AHK) in Bukarest (mit ca. 500 Mitgliedsunternehmen) fördert die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und vertritt alle wichtigen Messegesellschaften vor Ort.

Deutsche Wirtschaftsclubs in Bukarest, Hermannstadt/Sibiu, Kronstadt/Braşov, Temeswar/Timişoara, Arad, Klausenburg/Cluj-Napoca, Sathmar/Satu Mare, Bacău und Neumarkt/Tîrgu Mureş sind darüber hinaus Foren für die Vertreter der deutschen Privatwirtschaft in Rumänien.

Im Jahr 2008 eröffnete Germany Trade and Invest (GTAI) ein Korrespondentenbüro in Rumänien.

Deutsche Minderheit

Der deutschen Minderheit in Rumänien gehörten laut Volkszählung 2011 knapp 37.000 Personen an, wobei die tatsächliche Zahl bei ca. 45.000 liegen dürfte. Die deutsche Minderheit ist im „Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien“ (DFDR) mit Sitz in Hermannstadt organisiert, das im März 2015 in Gegenwart von Staatspräsident Johannis und Bundesaußenminister Steinmeier sein 25jähriges Bestehen feierte. Vorsitzender ist Dr. Paul-Jürgen Porr. Die Minderheit stellt auch nach den Kommunalwahlen im Juni 2016 zahlreiche Kommunal- und Kreistagsabgeordnete in Sathmar und Siebenbürgen. Im Regierungsdepartment für interethnische Beziehungen stellt die Minderheit eine für sie zuständige Unterstaatssekretärin. Als Abgeordneter der Minderheit im Nationalparlament wurde im Dezember 2016 der seit 2004 amtierende Ovidiu Ganţ wieder gewählt.

Die bisher noch sehr guten Deutschkenntnisse in der Minderheit sind zunehmend durch die chronische Unterfinanzierung des rumänischen Bildungswesens und der damit einhergehenden sich verschlechternden Versorgung mit deutschem muttersprachlichen Unterricht bedroht. Die Bundesregierung wendet im Jahr 2016 für Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Minderheit rund 4,7 Millionen Euro auf. Hinzu kamen Fördermittel der rumänischen Regierung in Höhe von ca. 1,9 Millionen Euro.

Kulturelle Beziehungen

Die bilateralen Kulturbeziehungen basieren formal auf dem Abkommen über die gegenseitige Errichtung und die Tätigkeit von Kultur- und Informationszentren von 1990, dem Freundschaftsvertrag von 1992, auf dem Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit von 1995 sowie dem Abkommen über schulische Zusammenarbeit von 1996. Schwerpunkte sind die Bereiche Wissenschaft und Hochschulen sowie die Förderung der deutschen Sprache.

Rumänien fühlt sich eng mit dem deutschen Kulturraum verbunden. Durch die deutsche Minderheit besteht eine gemeinsame Tradition, die das Interesse an deutscher Sprache und Kultur in Rumänien wach hält.

In Rumänien engagieren sich das Goethe-Institut (GI), das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA, mit über 30 entsandten Lehrern) sowie die deutschen politischen Stiftungen. Die Arbeit des GI wird durch die deutschen Kulturzentren in Iaşi, Klausenburg, Hermannstadt, Kronstadt und Temeswar ergänzt. Die Zahl der Universitäts- und Schulpartnerschaften nimmt stetig zu. Seit 1999 ist Rumänien mit dem Kulturinstitut „Titu Maiorescu“ in Berlin vertreten. Es vermittelt rumänische Kultur durch Ausstellungen, Konzerte und Vortragsveranstaltungen.

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